...Hintergrund

 

Die Gestalttherapie ist eine Form der humanistischen Psychotherapie. Sie ist ein phänomenologisches, erfahrungs- und erlebensorientiertes psychotherapeutisches Verfahren mit dem Ziel der Stimmigkeit und der Integration psychischer Prozesse und der differenzierenden Reifung der Persönlichkeit nach innen und außen. Die Gestalttherapie gilt als hermeneutisch und phänomenologisch ausgerichtete erlebnisaktivierende Psychotherapie, die zur humanistischen Psychologie gezählt wird. Begründer der Gestalttherapie sind Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman. Die Gestalttherapie hat sich zu weiten Teilen aus der Psychoanalyse, deren Kritik und aus einer Abgrenzung zu ihr entwickelt. Quellen der Entwicklung sind außerdem die Gestaltpsychologie sowie das holistische, phänomenologische und existenzielle Denken des 20. Jahrhunderts.

 

Im Mittelpunkt der gestalttherapeutischen Methode steht die Entwicklung und Verfeinerung der Bewusstheit aller gerade vorhandenen und zugänglichen Gefühle, Gedanken, Empfindungen und Verhaltensweisen des Klienten, um automatisierte, unbewußte Verhaltensmuster dem Bewusstsein und damit der Entscheidungsmöglichkeit des Klienten zugänglich zu machen. Durch die direkte und konkrete Arbeit an aktuellen Situationen und an der Beziehung zwischen Klient und Therapeut soll der Kontakt des Patienten zu sich selbst und zu seiner Umwelt gefördert und unterstützt, sollen bestehende Störungen überwunden werden. Da sich der Therapeut selbst als partnerschaftlichen Begleiter (und nicht als Produzent der Veränderung seines Klienten) sieht, werden Techniken oder Übungen auch zusammen mit dem Klienten entwickelt oder diesem als Angebot und Vorschlag unterbreitet. Außerdem machen die Therapeuten transparent, was sie mit einer bestimmten Technik oder Übung erreichen wollen.